Heilpraktikerin für Psychotherapie

Der Ablauf einer Psychotherapie bei mir – 8 wichtige Schritte

Psychotherapie-Ablauf: Therapie-Raum

Wälzen Sie schon seit längerer Zeit ein Problem, für das Sie keine Lösung finden? Fühlen Sie sich gestresst oder erschöpft? Leiden Sie unter Ängsten oder einer Depression? Empfinden Sie Ihre aktuelle Situation als zunehmend belastend?

Eine Psychotherapie anzufragen und dann auch zu beginnen, erfordert Mut.

In dem folgenden Artikel möchte ich Ihnen zeigen, was aus meiner Sicht zu einer Psychotherapie gehört und wie sie ablaufen kann. Denn, wenn Sie mehr darüber wissen, fällt Ihnen die Entscheidung – hoffentlich – leichter.

Diese acht Schritte sind die wesentlichen Elemente einer Psychotherapie bei mir:

  • Das Erstgespräch
  • Die Anamnese
  • Die Klärung des Therapieziels
  • Das Erforschen Ihrer Ressourcen und Stärken
  • Die Planung der Therapie und die Auswahl der Methoden
  • Die Umsetzung mit Reflektieren und Verbessern
  • Ihre erreichten Teilziele und Ziele würdigen
  • Das Ende der Therapie

Und am Ende des Artikels finden Sie Antworten zu Fragen, die schon häufiger gestellt wurden, zum Beispiel, was man in einer Psychotherapie überhaupt erzählen soll und was Sie tun können, wenn Sie das Gefühl haben, festzustecken.

 

Das Erstgespräch

An erster Stelle, noch vor dem Beginn einer Psychotherapie, steht das Erstgespräch. Sie haben hier die Gelegenheit, mich kennenzulernen und einen kleinen Einblick in meine Arbeit zu bekommen. Umgekehrt ist es mir natürlich wichtig, ein bisschen über Sie zu erfahren. Ich werde Sie fragen, was Sie zu mir führt, welche Probleme und Beschwerden Sie haben. Und was Sie sich von der Psychotherapie erhoffen. Daraus erschließt sich auch Ihr “Behandlungsauftrag”.

Zu diesem Zeitpunkt werden wir noch nicht sehr ins Detail gehen. Aber ich möchte einen Eindruck gewinnen, ob Sie bei mir als Heilpraktikerin für Psychotherapie gut aufgehoben sind oder ob Sie eventuell auch Unterstützung von anderer Seite benötigen. Kurz gesagt dient das Erstgespräch dazu, zu überprüfen, ob die Chemie stimmt.

 

Die Anamnese

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, eine Psychotherapie bei mir zu beginnen, wird der Großteil der ersten Sitzung die Anamnese sein. Und hier geht es nun mehr ins Detail. Anhand von verschiedenen Fragen möchte ich mir Klarheit verschaffen, welche Beschwerden und Symptome bei Ihnen vorliegen. Die einzelnen Symptome können Kennzeichen für verschiedene Erkrankungen sein, wobei auch mehrere Erkrankungen in Kombination vorliegen können, die sogenannte Komorbidität. Aber es geht auch um Ihre Situation im beruflichen und privaten Umfeld und gesundheitliche Aspekte außerhalb des Problems, wegen dem Sie gekommen sind. Vielleicht schauen wir auch auf wichtige Stationen Ihrer Vergangenheit.

Aus all diesen Aspekten kann ich mir einen ganzheitlichen Eindruck von Ihnen und Ihrer Symptomatik machen. Überlegungen, ob und gegebenenfalls welche Verdachtsdiagnose bei Ihnen vorliegen könnte, fließen auch mit in die Anamnese ein. Dieses Gesamtbild von Ihnen wird sich natürlich im Verlauf der Therapie durch weitere Erkenntnisse noch verändern. Und es ist nur zum Teil entscheidend für die Gestaltung Ihrer Psychotherapie. Eine weitere sehr wichtige Rolle spielt Ihr Therapieziel.

 

Die Klärung des Therapieziels

Da Ihr Therapieziel ja ein ganz wichtiger Aspekt ist, werden wir zu Beginn herausarbeiten, was Sie in der Therapie erreichen wollen, welche Veränderungen Sie sich für Ihr Leben wünschen. Wenn Ihr Ziel die Vermeidung eines Verhaltens sein sollte, werden wir gemeinsam versuchen, herauszufinden, welches Verhalten Sie sich stattdessen wünschen.

Wenn ein Ziel zu groß ist oder in zu weiter Ferne liegt, werden wir gemeinsam versuchen, es in kleine Schritte herunter zu brechen. Jedes erreichte Ziel und jeder Schritt in Richtung auf Ihr Ziel ist ein Erfolg, den Sie feiern dürfen.

Wichtig ist zudem, dass Sie Ihr Ziel aus eigener Kraft erreichen können und nicht von äußeren Umständen abhängig sind.

Es kann auch sein, dass Ihr Ziel sich im Lauf der Therapie verändert, weil Sie beispielsweise erkennen, was in Ihrem Leben noch wichtig ist oder welchen Weg Sie nicht mehr weiter verfolgen wollen.

 

Das Erforschen Ihrer Ressourcen und Stärken

Für Ihre Psychotherapie sind auch die Fähigkeiten und Stärken, die Sie mitbringen, von großer Bedeutung. Oft ist uns gar nicht bewusst, was wir alles können und wissen, welche Kompetenzen wir besitzen. Unsere inneren Ressourcen, d.h. das ganze Paket aus Wissen, Fähigkeiten, Eigenschaften und Lösungsansätzen aus anderen Themenkreisen, sind eine sehr wertvolle Hilfe, um Herausforderungen zu bewältigen, Probleme zu lösen oder einen Schritt auf unserem Lebensweg weiterzukommen. Genau deshalb schauen wir darauf, was Sie mitbringen, wie wir das in die Therapie integrieren können und wie Sie damit Ihrem Therapieziel näher kommen können.

Ein Beispiel für Ressourcen sind Entspannungsmethoden, die Sie früher schon mal gelernt haben und die Sie neu als Ritual einführen könnten. Es gibt vielleicht auch Hobbies oder Unternehmungen, die Ihnen früher Freude gemacht haben, aber aus Zeitgründen verloren gegangen sind.

Ein weiteres Beispiel könnte Ihre Fähigkeit sein, gut und strukturiert zu planen oder andere Menschen zu motivieren oder Dinge wirklich zu Ende zu bringen. Vielleicht sind Sie ja auch ein sehr kreativer Mensch, haben aber Ihren Erfindungsgeist in die Ecke gestellt, weil er nutzlos schien.

Ich kann mir gut vorstellen, dass wir einiges entdecken können, das Ihnen helfen könnte, Ihre Lebensqualität zu verbessern.

 

Die Planung der Therapie und die Auswahl der Methoden

Mit der Planung der Therapie beginne ich, wenn Ihr Therapieziel gut geklärt ist. Das bedeutet zum einen, dass Sie das Ziel für erstrebenswert halten und motiviert sind, etwas dafür zu tun. Zum anderen ist mir wichtig, dass ich Ihr Ziel im Detail verstanden habe.

Wir besprechen dann, welche Beschwerden oder Themen die höchste Priorität bekommen sollen, weil sie Sie am meisten belasten. Dazu mache ich Ihnen dann Vorschläge, welche Methoden oder Tools ich für geeignet halte, um Ihre Themen zu bearbeiten bzw. um sich auf den Weg zu Ihrem Ziel zu machen. Ich erkläre Ihnen den Ablauf und den Sinn der Methoden und Sie können entscheiden, ob Sie die Methode versuchen wollen. Falls ich Nebenwirkungen sehe, mache ich Sie natürlich auch darauf aufmerksam.

Im Laufe der Therapie können weitere Methoden hinzukommen oder Methoden, die nicht hilfreich sind, wegfallen. Die Priorität Ihrer Themen kann sich auch verschieben und damit die geplanten Therapieschritte. Ein Therapieplan ist niemals ein starres Konzept, sondern wird sich im Verlauf der Therapie wandeln oder erweitern.

Als Beispiel möchte ich Ihnen – ganz kurz – drei Methoden vorstellen:

Den Perspektivwechsel: wie würde die beste Freundin oder der beste Freund die Situation sehen? Daraus können neue Impulse und Handlungsmöglichkeiten entstehen.

Die Wunderfrage: Wenn morgen Ihr Ziel erreicht wäre, was wäre dann anders? Wie würde Ihr Umfeld reagieren? Welche neuen Möglichkeiten hätten Sie? Die Antworten darauf können zu Ihrer Motivation beitragen.

Die Arbeit mit dem inneren Team: Jeder hat verschiedene Persönlichkeitsanteile in sich. Manche sind laut, manche sind leise, manche bringen voran, manche bremsen. Diese Anteile des inneren Teams können wir mit Figuren aufstellen. Damit werden sie sichtbar und spürbar und Sie können Möglichkeiten zur Veränderung erkennen.

 

Die Umsetzung mit Reflektieren und Verbessern

Ganz wichtig zu wissen ist auch, dass die Therapie nicht nur in den Sitzungen bei mir stattfindet, sondern auch und vor allem in der Zeit dazwischen!

Umsetzung: in der Therapiesitzung Gelerntes im Alltag anwenden

Reflektieren: sich selbst beobachten, wie es Ihnen während der Umsetzung geht

Verbessern: wenn etwas noch nicht gut funktioniert, gemeinsam überlegen und ausprobieren, wie Sie es besser machen können

Aus diesem Grund werden Sie häufig kleine Aufgaben mit nach Hause nehmen. Das kann sein, ein neues Verhalten in kleinem Umfang in gewohnter Umgebung einmal auszuprobieren und beim nächsten Mal zu berichten, wie es Ihnen damit gegangen ist oder wie Sie sich damit gefühlt haben. Die Aufgabe kann auch sein, sich selbst in bestimmten Situationen zu beobachten und auf Gedanken oder Gefühle zu achten, die dabei auftauchen.

Auf jeden Fall werden wir in der darauffolgenden Therapiesitzung über Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke sprechen. Alles, was sich positiv entwickelt, werden wir versuchen, weiter zu fördern. Für das, was noch nicht so optimal läuft, suchen wir Verbesserungsmöglichkeiten. Und wenn Sie feststellen, dass das eine oder andere Ihnen gar nicht liegt, werden wir schauen, ob wir Ersatz dafür finden.

 

Ihre erreichten Teilziele und Ziele würdigen

Natürlich kann ich Ihnen nicht versprechen, ob und welche Ziele Sie erreichen werden. Denn das hängt ja von Ihrer Mitarbeit ab. Aber ich werde mein Augenmerk sehr genau darauf richten, was sich für Sie verändert hat und was Sie erreicht haben. Denn manchmal kommt es vor, dass man selbst kleine Veränderungen nicht bemerkt oder als nicht wesentlich abtut: „Das ist doch ganz normal“. Dann dürfen Sie sich erlauben, stolz auf sich zu sein und sich selbst zu loben! Denn Lob beflügelt und spornt an, weiter zu machen.

 

Das Ende der Therapie

Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, von Anfang an auch das Ende der Psychotherapie im Blick zu behalten. Denn Sie möchten ja in der Lage sein, Ihre Themen wieder selbst zu lösen. Ein wichtiger Aspekt ist hier das zuvor beschriebene Würdigen und Feiern von Erfolgen. Im Verlauf der Therapie werden wir immer wieder darauf schauen, was Sie selbst schon erreicht haben, welche Fähigkeiten Sie wiederentdeckt oder neu gelernt haben und welche weiteren Veränderungen damit möglich sind.

Ich werde Sie auch immer wieder um Ihre Einschätzung bitten, inwieweit das Erreichte auf Ihr Therapieziel einzahlt und wie nahe Sie Ihrem Therapieziel schon sind. Natürlich teile ich auch meine Einschätzung mit Ihnen, denn manchmal hilft Ihnen der Blick von außen auch, noch mehr Sicherheit zu bekommen. Aber letztendlich sind Sie selbst der Experte für Ihr die Gestaltung Ihres Lebens. Und ich bin Ihre Begleitung.

 

Häufige Fragen rund um eine Psychotherapie

Im Folgenden beantworte ich ein paar Fragen, die so oder so ähnlich schon häufiger gestellt wurden.

 

Wie soll ich eine Psychotherapie anfangen?

Es kann verschiedene Gründe geben, warum Sie eine Psychotherapie beginnen wollen. Zum einen kann Ihr Hausarzt oder Ihr Psychiater Ihnen dazu geraten haben. Oder Sie sind durch Gespräche mit Angehörigen oder Freunden oder auch durch Recherche im Internet zu dem Schluss gekommen, dass eine Psychotherapie die Lösung für Ihre Beschwerden oder Probleme sein könnte.

Wenn Sie nun bei mir mit einer Psychotherapie anfangen wollen, können Sie einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren. Das ist auch kurzfristig möglich. Der Sinn und Zweck des Erstgesprächs ist weiter oben im Artikel beschrieben.

Die notwendigen Schritte für eine Psychotherapie bei einem kassenzugelassenen Therapeuten fragen Sie bitte dort nach.

Eine Psychotherapie anzufragen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass Sie Verantwortung für sich selbst übernehmen.

 

Was soll ich in der Psychotherapie erzählen?

Für eine Psychotherapie ist es enorm wichtig, dass die Vertrauensbasis zwischen Klient*in und Therapeut*in – also zwischen Ihnen und mir – stimmt. Mein Grundsatz ist: „Eine Psychotherapie ist kein Seelen-Striptease!“. Trotzdem sollten Sie mir erzählen, welche Beschwerden Sie haben, ob Sie Ideen zu den Ursachen haben oder über Erlebnisse aus Ihrer Vergangenheit sprechen, die wichtig sein könnten. Ich werde Ihnen auch Fragen stellen, wenn mir etwas nicht klar ist oder ich den Eindruck habe, dass da noch weitere wichtige Aspekte sein könnten.

Das findet natürlich nicht alles in der ersten Sitzung statt. Manche Zusammenhänge werden Ihnen vielleicht auch erst im Verlauf der Therapie klar. Und belastende Themen werden wir auch nur soweit vertiefen, wie es für Sie in dem Moment verkraftbar ist.

 

Was wird in einer Psychotherapie gemacht?

Das ist eine sehr umfangreiche Frage. Eine Psychotherapie ist immer individuell und orientiert sich einerseits an den Beschwerden der Klientin bzw. des Klienten und andererseits an den Ressourcen und der Persönlichkeit der Klientin bzw. des Klienten. Deshalb gibt es hier keine allgemeingültige Antwort. Wir werden gemeinsam Ihr Therapieziel festlegen, d. h. welches Ergebnis Sie sich von der Therapie wünschen. Es gibt einen Therapieplan und Vorschläge für Methoden und Tools von meiner Seite. Die Umsetzung, das Reflektieren und die Verbesserung finden in Wiederholungen statt.

Dieser gesamte Ablauf ist weiter oben im Artikel erklärt. Details zu den einzelnen Methoden werden wir in den Sitzungen klären, „wenn es dran ist“.

 

Was tun, wenn es hakt?

Wenn Sie das Gefühl haben, Sie treten auf der Stelle, Sie kommen nicht mehr weiter, dann sprechen Sie mich bitte darauf an. Gemeinsam können wir klären, wo es hakt und wie wir besser weiter machen können. Zu einen kann es sein, dass Ihr Therapieziel einer weiteren Klärung bedarf. Zum anderen sind einzelne Methoden möglicherweise doch nicht für Sie geeignet. Das stellt sich manchmal erst heraus, wenn Sie es ausprobiert haben. Es kann auch sein, dass wir nochmal auf Ihre Motivation und Ihre Bereitschaft zu Veränderung schauen sollten.

Missverständnisse können nur ausgeräumt werden, wenn man darüber spricht.

 

Warum ist Psychotherapie manchmal anstrengend?

Das kann verschiedene Gründe haben. Manchmal fällt es schwer, eigene Themen zu erkennen und bereit zu sein, sich damit auseinander zu setzen. Manchmal sind Veränderungen von Einstellungen notwendig. Wenn sich Einstellungen, die sogenannten Glaubenssätze, über Jahre oder Jahrzehnte festgesetzt haben, ist Anstrengung erforderlich, um diese alten Glaubenssätze, die man quasi verinnerlicht hat, loszulassen. Auch Veränderungen vom Verhalten können notwendig sein. Verhalten kann sich ebenso über viele Jahre verfestigen. Dann ist es anstrengend und dauert auch eine bestimmte Zeit, um ein „besseres“, mehr zielführendes Verhalten einzuüben.

 

Zusammenfassung: Der Ablauf einer Psychotherapie bei mir

Eine psychische Erkrankung zeigt sich durch viele verschiedene Symptome und Kombinationen von Symptomen. Wie schwerwiegend ein Symptom empfunden wird, ist eine sehr individuelle Sache. Jeder Mensch ist anders und beschreibt auch sein Empfinden mit seinen eigenen Worten.

Deshalb ist es mir wichtig, dass auch eine Psychotherapie bei mir individuell auf Sie zugeschnitten ist. Die Grundlage einer Psychotherapie sind zum einen die Vertrauensbasis zwischen Ihnen und mir und die Methoden aus den verschiedenen Therapieformen. Zum anderen spielen Ihre Persönlichkeit und Ihre Ressourcen, d.h. die Fähigkeiten und Stärken, die Sie mitbringen, eine ganz wesentliche Rolle. Es macht beispielsweise keinen Sinn, ein Verhalten einzuüben, das Ihnen total widerspricht. Damit würde nur neuer Widerstand aufgebaut. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihre Komfortzone nicht verlassen müssen. Es darf sein, dass Sie eine Methode zunächst als schwierig oder anstrengend empfinden, wenn Sie das Ziel dahinter als sinnvoll erachten. Zudem darf eine Therapie aus vielen kleinen Schritten der Veränderung bestehen. Jede kleine Verbesserung darf als Erfolg gefeiert werden.

Ich lade Sie ein, ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch bei mir zu buchen. Sie können mich kennenlernen und einen kurzen Einblick in den Ablauf einer Psychotherapie bei mir bekommen.

 

KOSTENLOSES ERSTGESPRÄCH BUCHEN

 

 


Veröffentlicht am 1. August 2023.

© Michaela Mildenberger: Heilpraktikerin für Psychotherapie